Natur- und Artenschutz – der Zweck heiligt nicht alle Mittel
Die 250 Meter hohen Windenergieanlagen können massive Störungen im Ökosystem verursachen. Auch nach den Baumrodungen und dem lärmintensiven Baugeschehen werden Zuwege zu den Anlagen dauerhaft genutzt. Sie zerschneiden den Wald und beeinträchtigen damit auch wichtigen Rückzugsraum für die Tiere. Besonders betroffen sind Greifvogel- und Fledermausarten, deren Brutgebiete und Fortpflanzungshabitate in der Nähe von Windkraftanlagen liegen.
Johanna Romberg, Autorin bei Geo, u.a. im Ressort Natur und Umwelt, sagt in einem Interview: „Es hängt vor allem vom Standort einer Anlage ab, wie gefährlich sie für Vögel und Fledermäuse ist. Windräder an Gewässern und in Wäldern sind besonders problematisch, weil es dort am Häufigsten zu Kollisionen kommt. Darüber hinaus wirken Windräder störend auf viele Vogelarten; sie verlassen vertraute Brut- und Ruheplätze in deren Nähe …“
Im Zusammenhang mit der negativen Beeinträchtigung von Fledermauspopulationen sagt sie „… Auch das ist bedenklich, denn Fledermäuse haben eine niedrige Fortpflanzungsrate und können Bestandsverluste daher nur langsam ausgleichen wenn überhaupt.“
Quelle: Geo, „Windenergie und Vögel: ‚Die Opferzahlen sind viel höher als gedacht’“, Stand: 22.07.2019
Die Deutsche Wildtier Stiftung macht auf eine zusätzliche Gefahr für Fledermäuse aufmerksam: Durch das Barotrauma, d.h. Luftdruckunterschiede im Rotorbereich von Windrädern, können bei Fledermäusen die Blutgefäße ihrer inneren Organe platzen.
Der Rotmilan hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland (60% des Weltbestandes). Daher kommt Deutschland eine besondere Verantwortung bei dessen Schutz zu. „… ‚die Bestände des seltenen Greifvogels in Deutschland vertragen einen weiteren Ausbau der Windkraft aller Voraussicht nach nicht‘ so der Tenor einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums …“
„… Der Rotmilan ist kein ausgewiesener Waldbewohner, sondern bevorzugt eine abwechslungsreiche Landschaft aus offenen Lebensräumen und kleinen Wäldern, doch nutzt er Waldflächen, um zu brüten. Wo Windräder aufgebaut werden, wandert er ab oder stirbt durch Vogelschlag an den Rotoren …“
Quelle: Spektrum.de, Daniel Lingenhöhl, „Windkraft im Wald – mehr Schaden als Nutzen““ Stand 12.01.2016
Unser Wald ist mehr als ein Investitionsgut!
Die Spechbacher und ihr Wald. Das war schon immer eine gute Partnerschaft. Bei der Waldbegehung am 30.06. wurde vom Amtsleiter des Forstbezirkes Kraichgau betont, dass seit über 10 Jahren die Abholzrate nicht gestiegen ist und penibel auf ein Gleichgewicht geachtet wurde …
Blickt man auf Windpark-Investments, bringen die im Vergleich zur klassischen Forstwirtschaft wesentlich mehr Ertrag, aber die Auswirkungen auf den Wald lassen sich nicht wirklich abschätzen. Ziehen die Greifvögel ab? Wie stark wird der Wildtierbestand betroffen sein? Wie lange wird die Regeneration dauern? Zehn, zwanzig, dreißig Jahre? Aber dann geht das Ganze mit dem Rückbau oder Erneuerung der Anlagen von vorne los.
Wir meinen, unser Wald ist nicht nur ein wertvolles Ökosystem, sondern auch ein elementarer Teil unserer Kultur, der nicht finanziellen Interessen geopfert werden darf.